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LEHRVERANSTALTUNG: Die Lyrik Wen Yiduos (1899-1946)
Ein Übersetzungs-Projekt SS 1997
DOZENT: Peter Hoffmann
BEGINN: Anschließend an die allgemeine Vorbesprechung zu Beginn des Semesters
ZEIT und ORT: Nach Vereinbarung
INHALT DER LEHRVERANSTALTUNG:
Im kommenden SS biete ich im Rahmen einer Übung ein Übersetzungsprojekt zur Lyrik Wen Yi-duos an, an dessen Ende die Veröffentlichung unserer Übersetzungen im Projekt Verlag Bochum stehen wird.
Wer war Wen Yiduo?
Wen Yiduo, Mitglied der Neue-Mond-Gesellschaft, war eine der faszinierendsten
Erscheinungen im China der 4.-Mai-Bewegung und des Antijapanischen
Widerstandes: In den 20er Jahren mit seinem Gedichtband "totes wasser"
berühmt geworden, arbeitet er später als Mitglied der Demokratischen
Liga für einen Dritten Weg zwischen Kommunisten und Guomindang,
schließt sich Anfang der 40er Jahre schließlich den Kommunisten
an, um 1946 von Schergen der Guo-mindang auf dem Campus der Universität
Kunming ermordet zu werden. Unbestritten ist er einer der herausragendsten
Lyriker dieses Zeitraums, und die Schönheit, die nationale Emphase und
das soziale Engagement seiner Gedichte haben bis heute nichts von ihrer Kraft
eingebüßt. Ein Beispiel:
Frühlingsglanz
Der Rotdorn, still wie versunken,
Vom dichten Blattwerk unverdecktes Korallen.
Der Oleander - Spatzen im Frühmorgen trunken.
Frühlingsglanz, grünes von Blatt zu Blatt Eilen.
Plötzlich Sonnenstrahlen, die auf mich prallen,
In meinen Augen ein Flug von zehntausend goldenen Pfeilen,
Meine Ohren, die ein Gerücht von Flügelschlagen belauschen,
Als ob in der Luft Engelscharen vorüberrauschen...
Plötzlich pfeift die Gasse grell Alarm:
"Erbarmt euch, Leute, eines Blinden! Erbarm!"
Anforderungen für die Teilnehmer: Mindestens abgeschlossene Zwischenprüfung, Interesse an Lyrik und übersetzerischer Klein- und Maßarbeit, Bereitschaft zu konzentrierter Beschäftigung auch und gerade mit der deutschen sog. Muttersprache, Übernahme einer, von der Teilnehmerzahl abhängigen, Anzahl von Gedichten, vorwiegend aus den Bänden "Das wahre Ich" (zhen wo ji) und "Rote Kerze" (hong zhu) und all-gemein hohes Engagement in intensivem Team-Work.
Anreize für die Teilnehmer:
1. Ein Schein
2. Mal etwas anderes
3. Das befriedigende Gefühl, einmal nicht für den Schreibtisch
gearbeitet zu haben (=Veröffentlichung)
4. Intime Erfahrung mit dem beglückenden Nutzen des Nutzlosen (wu yong
zhi yong, Zhuangzi)
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LEHRVERANSTALTUNG: Probleme des Übersetzens aus dem Chinesischen
DOZENT: Peter Hoffmann
BEGINN: Nach Vereinbarung
ZEIT und ORT: Nach Vereinbarung
ZIELGRUPPE: Studierende des Hauptstudiums
INHALT DER LEHRVERANSTALTUNG:
In der angebotenen Übung werden Probleme des Übersetzens aus dem
Chinesischen anhand verschiedener Textarten: Literarische Prosa, Lyrik, wissenschaftliche Prosa, Zeitung etc.
analysiert und in ihren Lösungsmöglichkeiten besprochen. Besonderes
Gewicht wird dabei auf die praktische Erarbeitung und Überarbeitung
eigener kleiner Übersetzungen gelegt, um der oft gestellten Frage
nachzugehen: Wie frei darf man, wie treu muß man? (z.B. in der
Magisterprüfung oder -arbeit) und um die einzelnen Phasen des
Übersetzungsprozesses deutlich zu machen und einzuüben.
Erfahrungsgemäß gehört es zu den schwierigsten Unterfangen,
eigene Übersetzungsversuche kritisch zu betrachten und vor allem die
erkannten Schwächen zu verbessern - anders gesagt: Das Problem ist oft
nicht das Chinesische, sondern das Deutsche.
Aus diesem Grund werden Texte bearbeitet, von denen bereits Übersetzungen
vorliegen, um so über die Kritik der eigenen und fremden Übersetzungen
Strategien der Beurteilung und Überarbeitung zu entwickeln und auf das
Niveau einer druckreifen Fassung zu kommen. Abschluß der Übung
bildet eine kurze schriftliche Kritik einer bekannten Übersetzung, um
so eine weitere praktisch verwertbare Anwendung der erworbenen Kenntnisse
zu erschließen: Die Rezension.
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